Bei japanischen Automobil-Kunden völlig üblicher Bestandteil der bilateralen Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten – in Europa „geboren“ als (in der Vergangenheit) „Materialkrisen“ (Verknappung, Preiserhöhungen – z. B. beim Stahl) aufkamen. Nicht zuletzt den Einkaufs-Strategien der Autohersteller geschuldet, hat sich bei den Schlüssel- (und börsennotierten) Materialien eine gravierende Konzentration auf der Materiallieferanten-Seite ergeben. Diese hat dazu geführt, dass selbst die automobilen Großkonzerne bei Preiserhöhungen nichts oder kaum mehr etwas entgegenzusetzen hatten/haben. Die Zulieferindustrie war diesen Kartellen gegenüber gleich völlig machtlos – und wurde anfangs von ihren Kunden schlicht im Stich gelassen. Das vielzitierte „unternehmerische Risiko“ eben… Um jedoch die eigene Produktion abzusichern, haben sich nach und nach auch die europäischen und amerikanischen Automobilhersteller dazu entschlossen, sich faktisch dazu bereit erklären müssen, die essentiellen „Grund“-Materialien (Stahl, Aluminium, tlw. auch Kunststoffe) des Fahrzeugbaus gebündelt auch für ihre Lieferanten einzukaufen. Damit wurde zumindest das Materialkosten-Risiko von den Lieferanten (die schon gar nicht in der Lage waren, den Preiserhöhungen Paroli zu bieten) auf die Kunden übertragen. Fair enough!
Lexikon Automotive - Abkürzungen und Fachbegriffe